Einsatz 19.06.2019 – Hochstubaihütte

Durch die Leitstelle Tirol wurde die Bergrettung Sölden am 19.06.2019 um ca. 22:40 Uhr zu zwei verstiegenen Personen im Bereich Hochstubaihütte alarmiert.

Der 45-jährige deutsche Staatsbürger ging mit seinem 11-jährigen Sohn gegen ca. 19:45 Uhr von der Hochstubaihütte in Richtung Kleable Alm da der Sohn mit der Seehöhe (3173m) nicht zurecht kam. Gegen 22:40 Uhr setzte der Vater aufgrund von Orientierungslosigkeit und Unterkühlung den Notruf ab. Nach ersten Abklärungen und der Mithilfe von WhatsApp konnten wir die Personen per GPS-Koordinaten orten. Die Angaben der Koordinaten zeigten die zwei Personen im Bereich Wütenkar auf einer Höhe von 2200m. Um die Richtigkeit der Koordinaten zu gewährleisten wurde ein Polizeifahrzeug und ein Bergrettungsfahrzeug in den Bereichen Hochsölden und „Gartach“ positioniert um eventuelle Lichtzeichen wahrzunehmen. Nach kurzer Zeit konnten die verstiegenen Personen im Bereich Wütenkar per Lichtsignal lokalisiert werden. Die Einsatzmannschaft die währenddessen von der Kleable Alm (1985m) in den Bereich Laubkarscharte (2760m) aufgestiegen war konnte anschließend über einige Schneefelder und sehr steiles, wegloses Gelände zu den zwei verstiegenen Personen absteigen. Der 11-jährige Sohn und der 45-jährige Deutsche Vater waren beim Eintreffen der Einsatzmannschaft stark durchnässt und unterkühlt und befanden sich am Ende eines kleinen Kammes zwischen zwei Rinnen. Da eine Bergung durch das Wütenkar oder zurück zur Laubkarscharte aufgrund von sehr schwerem Gelände und dem Zustand der Patienten nicht möglich war wurde die Entscheidung getroffen mit den Personen zu biwakieren um am Standort im Wütenkar zu verbleiben. Die Patienten wurden mit Wärmeerhaltmanagement und Biwak-Zelt bis in die frühen Morgenstunden versorgt, und um ca. 06:15 Uhr mittels Tau durch den Polizeihubschrauber Libelle Tirol geborgen. Die Patienten wurden anschließend dem Roten Kreuz Sölden zur weiteren Versorgung übergeben und konnten daraufhin die Heimreise nach Deutschland antreten. Im Einsatz standen 13 Mann der Bergrettung Sölden, die Polizei Sölden, das Rote Kreuz Sölden und der Polizeihubschrauber Libelle Tirol.